Kollegiale Beratung

Kollegiale Beratung beschreibt ein Format personenorientierter Beratung; es geht nicht um Anleiten, Führen oder Belehren.

Dieser forschende Ansatz setzt den Gruppenmodus voraus, welcher die Aktivierung vielfältiger Perspektiven ermöglicht.

Ein weiteres Charakteristikum kollegialer Beratung ist die thematische Selektion von berufsbezogenen Fällen, wodurch Themen wie z.B. Hobbies, Gesundheit und Liebe ausgegrenzt werden. In diesem Konzept richtet sich der Blick klar auf das Erleben und Handeln der Person in ihrem Arbeitskontext.

Zur Einführung einer Systematik in den Beratungsprozess empfiehlt sich ein mehrphasiges Ablaufschema. Damit soll die beabsichtigte Beratungskommunikation gewährleistet und von Alltagsgesprächen abgegrenzt werden.

Die Wechselseitigkeit kollegialer Beratung ermöglicht eine Reziprozität der Beratungsbeziehungen zwischen allen Teilnehmenden von Fallberatung zu Fallberatung.

In einer abschließenden ergebnisorientieren Reflexion wird die Intention des Beratungsprozesses sichtbar, die darin besteht, dass die Person aus den Beratungsgesprächen Folgerungen für zukünftige berufliche Handlungen oder Selbstreflexion ableitet. (vgl. Tietze, 2010)

 

Literatur: Tietze, K.O. (2010). Wirkprozesse und personenbezogene Wirkungen von kollegialer Beratung. Theoretische Entwürfe und empirische Forschung. Wiesbaden: VS Verlag.


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