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In der Vorlesung sollen die westlichen Vorstellungen vom Orient in ihrer Funktion und Entwicklung behandelt werden. Im ersten Teil wird zunächst die Geschichte der west-östlichen Begegnungen skizziert, bevor dann ein Überblick gegeben wird über - für den Begriff Orientalismus entscheidende - Konzepte der postkolonialen Theorie; zentral sind dabei die Fragen, welche Funktion der meist als polarer Gegensatz konzipierte Orient für das Selbstverständnis des Okzidents hatte und welche Ansätze zu einem nicht abwertenden Bild des Orients es gab und gibt. Daneben wird es um die wechselnde Topographie des Orients und die Entwicklung des Verhältnisses von Orient und Okzident gehen, d.h. auch um die Rolle des Kolonialismus. 
Im zweiten Teil der Vorlesung werden zentrale Werke der deutschen Literatur und Kultur behandelt, die den Orient repräsentieren und thematisieren, wie Mozarts "Die Entführung aus dem Serail", Lessings "Nathan der Weise", Goethes "West-östlicher Divan", Hofmannsthals "Das Märchen der 672. Nacht", Else Lasker-Schülers "Die Nächte der Tino von Bagdad" u.a. Daneben wird es auch um populäre Werke, d.h. Reiseberichte, Zeitungstexte oder Karl Mays Orientromane sowie Filme der 1920er Jahre gehen. Außerdem wird kurz auf für das Orientbild wichtige Gemälde eingegangen. Am Schluss soll vor dem Hintergrund des Erarbeiteten der gegenwärtige, spannungsreiche Diskurs über Migration und Diversität kurz erörtert werden.

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