Jorn Barger gilt als einer der ersten Blogger und Erfinder des Begriffs "Weblog", der aus "logging on the Web" enstanden ist. Somit könnten wir die Geburtsstunde des Blogs auf das Jahr 1997 festlegen.

Der Grundgedanke des Blogs liegt im Bereitstellen von Informationen und Erfahrungen, die von den Lesern kommentiert werden können.

Quelle:http://en.wikipedia.org/wiki/Jorn_Barger

Auf Grund dieser Form der Kommunikation werden Blogs der "Social Software" zugerechnet. Die User tauschen sich über "user-generated content" aus, nicht über Content, der von "oben" kommt, von einer Institution oder einer "Autorität".

Ein Blog ist also ein Tagebuch im Internet, bei dem der jüngste Eintrag immer oben steht - also verkehrt chronologisch - und jeder Eintrag mit einem Zeitstempel versehen ist, wodurch Struktur und Übersichtlichkeit gegeben sind.

Als inhaltliche Sortierung lassen sich für jeden Eintrag sogenannte "tags" vergeben, also eine Art "Schlüsselwörter", die sehr hilfreich sind, wenn man gezielt Beiträge zu einem bestimmten Thema sucht.

Damit sind wir bei einem zweiten Aspekt von "Social Software" gelandet: "tagging" heißt diese Form der Stichwortvergabe, die sich an keine wissenschaftliche Taxonomie hält, und da die tags von den "folks" vergeben werden, auch "folksonomy" genannt wird.

Blogs verschiedener Autoren können untereinander verlinkt werden, was als "blogoshere" bezeichnet wird, also als die Sphäre der Blogger und die "blogroll" ist eine Liste der Blogs, die dieser Blogger für gut befindet.

Mittels RSS-Feeds (Really Simple Synidaction) können Blogs sozusagen abonniert werden, d.h. man bekommt die neuesten Einträge "zugestellt" und muss nicht ständig jeden Blog besuchen, um zu erfahren ob es Neues gibt.

Wer schreibt Blogs? Eine kleine "Blogonomy"?
Ursprünglich sind Blogs das Werk von Einzelpersonen und die meisten Blogs haben keine sehr lange Lebensdauer. Die Wissenschaft versucht bereits wieder das, was sie am besten kann: Die ohne ihr Zutun entstandene Wirklichkeit zu systematisieren und kategorisieren und unterscheidet zwischen "tutor" oder Lehrerblogs, "student blogs" und "class blogs".

LehrerInnenblog Schüler/innen
Studenten/innen Blog
Klassenblog
Stellt Hausübungen und unterstützt das Lernen durch zusätzliche Angebote Persönliche Informationen (Familie, Fotos, etc.) Themen, die die Klasse bewegen, Konzerte, Filme, Exkursionen, Musik, etc.
Dokumentiert Klassenarbeiten Ausgewählte Artikel und Aufsätze Forum für die Klassenöffentlichkeit
Links zu weiterführender Literatur und Lernmaterial Kommentare zu aktuellen Themen 

Klassenprojekte,
Literaturunterrichts-dokumentation:

W.Golding: Lord of the Flies

B.McLaverty: Cal

Beantwortet Fragen von SchülerInnen Unterlagen von Referaten, eigenen Projektarbeiten Sprachreise
Gibt Lerntipps Fotoblogs von Reisen, tolle eigene Fotos aus dem Alltag, etc.

Lesetagebuch 

Hauptschule Altenmarkt:

The English Cafe

English Tearoom

 

 

 

LehrerInnenblogs belassen die volle Kontrolle bei den Lehrenden und die Schüler/innen sind auf die Rolle der lesenden, übenden Konsumenten reduziert, die nicht aktiv bloggen dürfen.

Klassenblogs bilden eine virtuelle Klassenöffentlichkeit, über deren Sichtbarkeit oder Privatheit die Lehrenden entscheiden, sowie über das Ausmaß der Partizipation der Schüler/innen durch die Vergabe der jeweiligen Rollen und Rechte. In diesem Fall wird das Verfassen von Texten durch die Schüler/innen durch authentische Schreibanlässe gefördert.

Weitere Beispiele zu Blogs im Fremdsprachenunterricht finden Sie bei Reinhard Donath.

Literatur:
Gavin Dudeney & Nick Hockly: how to ... teach English with technology. Harlow 2007.

Jürgen Wagner & Verena Heckmann: Virtueller Klassenraum zum Nulltarif - Schritt für Schritt zum eigenen BlogFolio. In:  E-Learning im Fremdsprachenunterricht. Hrg.: Patrick Schäfer. Landau 2009.

Heidemarie Weiss: Lernen im Web 2.0. Das Beispiel Fremdsprachenunterricht. Hamburg 2010.

Zuletzt geändert: Donnerstag, 21. Februar 2013, 11:48