In dem Seminar soll die interkulturelle Literatur aus "Mitteleuropa" als spezifische Form der Migrationsliteratur im Zentrum stehen. In Lektüren von Erzählungen, Essays und Romanen von Libuse Monikova, Jiri Grusa, Ota Filip, Jan Faktor und Jaroslav Rudis wird es um die Auseinandersetzung mit Migration, Exil und Verlust gehen wie auch um die Situation des Schreibens in einer fremden Sprache oder in zwei Sprachen. Darüber hinaus soll nach den in diesen Texten bestimmenden Topographien gefragt werden, die das übliche Verhältnis von Zentrum und Peripherie unterlaufen und die Binarität von Ost- und Westeuropa durch den Begriff Mittel- oder Zentraleuropa ersetzen. Es sollen außerdem die Folgen dieser veränderten topographischen Konzeptionen für die Narration und imaginative Transformation historischer und mythischer Zusammenhänge untersucht werden.